Gewindeprüfung – Kurzübersicht der Grundlagen

  
Auch heute, im Zeitalter von computergesteuerten Messmaschinen und berührungslosen Messverfahren, werden täglich Millionen von Innengewinde auf der ganzen Welt mit „Lehren“ geprüft – es ist derzeit die rationellste Methode.

Gewindelehren sind international genormt und werden in sehr engen Toleranzen gefertigt. Größter Vorteil der „Lehrung“ ist, daß nicht nur einzelne Maße erfaßt werden, sondern der Prüfer sehr schnell eine Auskunft über die Gesamtwirkung eines Gewindes erhält.

Gut ist ein Gewinde in seiner Gesamtwirkung nach ISO1502 (DIN 13) dann, wenn sich die Gutseite der Gewindelehre vollständig „ohne Anwendung besonderer Kraft“ einschrauben läßt. Dagegen darf sich die Ausschussseite maximal 2 Umdrehungen einschrauben lassen.

In diesen Formulierungen liegt jedoch die einzige Schwäche der genormten Prüfung mit Lehren: Die Angabe „ohne Anwendung besonderer Kraft“ kann je nach Prüfer individuell interpretiert werden, da in der Norm keine quantifizierten Grenzen für die Einschraub-momente festgelegt sind.

Versuchsreihen in der Praxis haben bei der manuellen Benutzung von Lehren Streuungen von mehr als 100% ergeben. Diese Streuungen können zu erheblichen Abweichungen der Prüfschärfe von Prüfer zu Prüfer bzw. von Tag zu Tag führen – damit sind zeitraubende Diskussionen zwischen Lieferant und Abnehmer bis hin zu Rückweisungen von ganzen Chargen vorprogrammiert!

Und genau hier setzt das Gewindeprüfgerät OmniTURN an: Um diese Streuungen zu vermeiden ist OmniTURN mit voreingestellten Rutschkupplungen ausgerüstet. Diese, in Ihrer Auslösecharakteristik nach den Gewindelehren gestuften Gelenkrutschkupplungen, führen zu einer konstanten Prüfschärfe. Durch den motorischen Antrieb wird die Gewindeprüfung gleichzeitig um den Faktor 10 beschleunigt und die Prüfkosten in gleichem Maße gesenkt.

Ein weiteres Kriterium der Gewindeprüfung ist die Tiefenmessung des Gutgewindes, da in der Praxis zunehmend die Gewindetiefe als Freimaß, d.h. mit einer Toleranz von nur +/-0,2mm angegeben werden. Die Einhaltung dieser Toleranzen setzt geeignete, mit der Lehre kombinierbare Tiefenmesseinrichtungen mit Auflösungen von 0,01mm voraus, wie sie bei OmniTURN zum Einsatz kommen. Bei der Definition der Gewindetiefe müssen vor allem die Begriffe und Bestimmungsgrößen der DIN2244 (Mai 2002) Berücksichtigung finden.

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